Lebensmusik - Zeitgeschichte
Vier Jubilare in zwei Doppelkonzerten
St. Martha
Königstraße 79
90402 Nürnberg
Nähe Hbf
Lebensmusik
In unserer Konzertreihe ab Mai 2023 in Nürnberg widmen wir uns vier Jubliaren: Sergej Rachmaninow und Joseph Jongen (zum 150. Geburtstag), Hanns Eisler und Viktor Ullmann (zum 125. Geburtstag). Ihre kraftvollen, unverwechselbaren Musikstile werfen Schlaglichter auf das Leben im 20. Jahrhundert, wo Unterdrückung und Freiheit oft nur wenige Jahre oder wenige Kilometer entfernt waren.
I Jahrgang 1873. Sergej Rachmaninow & Joseph Jongen
Mittwoch, 17. Mai 2023 ‧ 18:30 Uhr ‧ Nürnberg, St. Martha
Zwei Grandseigneurs der Romantik
Rauschhaft, sinnlich, opulent: die faszinierenden Klangwelten von Sergej Rachmaninow und Joseph Jongen sind geprägt von der Ausdruckskraft uns stilistischen Vielfalt der Spätromantik und Jahrhundertwende.
Der Klaviervirtuose im Exil: Mit reichem Œuvre im Gepäck emigriert Rachmaninow 1917 über Skandinavien in die USA. Seine bahnbrechenden Klavierwerke ("Moments Musicaux", "Etudes Tableaux") werden weltberühmt. Seine Kunstlieder ("Der Rattenfänger", "Vocalise") sind bis heute jedoch unbekannt und verdienen es, wieder entdeckt zu werden.
Der orchestrale Organist: Nach der franko-flämischen Renaissance waren es zwei Orgelvirtuosen, die die belgische Musik aus dem Dornröschenschlaft weckten: César Franck und nach ihm Joseph Jongen, dessen Orgelwerke impressionistische Harmonien mit symphonischen Klangfarben verbinden. Aber auch seine Klavierwerke zaubern leuchtende Klänge, genau wie sein schmissiges Konzertstück "Aria et Polonaise" für Posaune und Klavier, dem wir die Wiederentdeckung eines völlig unbekannten Posaunenwerks gegenüberstellen: der "Aria" für Posaune solo von 1927.
Irena Egorova • Sopran
Polina Danilova • Klavier
Lorenz Trottmann • Posaune & Orgel
Michael Herrschel • Erzähler
II Jahrgang 1898. Viktor Ullmann & Hanns Eisler
Freitag, 26. Mai 2023 ‧ 18:30 Uhr ‧ Nürnberg, St. Martha
Traumballaden und Barrikaden-Songs
Zwei Schulfreunde im Sog der Geschichte: Nach ihrer Gymnasialzeit in Wien studieren Viktor Ullmann und Hanns Eisler beim Avantgarde-Meister Arnold Schönberg - und schlagen unterschiedliche Richtungen ein.
Ullmann erschafft magisch-fantastische Klangwelten: als Theatermusiker ebenso wie durch mitreißende, neuartige Klaviersonaten. Kurz vor seiner Ermordung in Auschwitz beschwört Ullmann im poetischen Melodram "Die Weise von Liebe und Tod" nach Rainer Maria Rilke noch einmal die Träume und den Lebenshunger seiner Jugendzeit.
Eisler wird der musikalische Kopf der Arbeiterbewegung: in Berliner Kneipnen macht er ebenso Furore wie im klassischen Konzert, das er mit frischen Tönen aufmischt. Seine revolutionäre Klaviermusik (3. Klaviersonate) ist zeitlos aktuell wie seine Breicht-Lieder ("von der belebenden Wirkung des Geldes", "Stempellied", "Der Pflaumenbaum", u.a.). Aber Eisler war auch Cineast, weswegen wir einen Blick auf seine sonst im Konzertsaal unterrepräsentierte Filmmusik werfen.
Christoph Orendi • Klavier
Lorenz Trottmann • Klavier
Michael Herrschel • Rezitation & Gesang
Baltic Sea Music II, Singende Revolution
Montag, 17. Juli 2023 ‧ 18:30 Uhr ‧ Nürnberg, St. Martha
Im Anschluss an unsere zweiteilige Reihe "Lebensmusik- Zeitgeschichte findet das Nachholkonzert "Baltic Sea Music" mit Musik aus Estland, Lettland und Litauen Statt.
Da es sich bei dem Konzert um eine Partnerveranstaltung von Dialoge: Wort & Musik e.V. handelt, gilt das Gesamtticket für dieses Konzert nicht, es können nur Einzelkarten gekauft, aber gerne über diese Website reserviert werden.
Stefanie Waegner • Violoncello
Lorenz Trottmann • Klavier
Michael Herrschel • Erzähler
Eintrittspreise
Eintritt pro Konzert:
€ 15,- (erm. € 10,-, Sozialpass € 5,-)
Gesamtticket Lebensmusik - Zeitgeschichte:
€ 25,- (erm. € 17,-, Sopzialpass € 10,-)
Bitte beachten Sie: das Gesamtticket gilt nicht für "Baltic Sea Music" am 17. Juli 2023, für dieses Konzert können nur Einzelkarten erworben werden.